Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen, denen der Mensch gegenübersteht. Die Probleme sind hausgemacht, der zunehmende CO2-Ausstoß wird durch uns verursacht. Zentral ist dabei die Verbrennung von Erdgas, Erdöl und Kohle, vor allem im Rahmen der Energiegewinnung. Wie stark wir von ihr abhängig sind, wirtschaftlich und gesellschaftlich, hat das letzte Jahr dargelegt. Die Folge: ein Zwiespalt. Denn um der Klimakrise entgegenzutreten, ist die Energiewende nahezu unvermeidbar – inklusive ihrer Konsequenzen.
Im Spiel Gigawatt setzen wir uns mit dem Thema Energiewende auseinander. Bis zu 6 Spieler:innen übernehmen die Kontrolle über die Stromversorgung einer Region Europas. Wir starten das Spiel mit je 2 Gas- und Kohlekraftwerken und versuchen unseren Energiebedarf auf CO2-neutrale Produktion umzustellen. Hierzu können wir auf Wind-, Solar-, Biomasse- oder Wasserkraftwerke zurückgreifen, aber auch auf Atomkraft. Letztere ist teuer, liefert aber konstant hohe Energie, während die Produktion bei Wind- und Solarkraft von den Umweltbedingungen abhängt und unwägbar ist. Im Laufe des Spiels steigt der Energiebedarf, aber die Produktion variiert – Schwankungen, die im Spiel durch einen Würfelmechanismus simuliert werden. Die Spieler:innen sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert, ihre Energieproduktion umzustellen und zwischen ihr und der Nachfrage ein Gleichgewicht zu schaffen. Denn: Kommt es zu einer Über- oder Unterproduktion, sind Strafzahlungen zu leisten.
Gigawatt hat uns spielerisch und thematisch gut gefallen, auch da es die mit der Energiewende einhergehenden Schwierigkeiten mit abzubilden versucht. Einzig, dass die negativen Aspekte der Atomkraft außer Acht gelassen werden, hinterlässt einen etwas faden Nachgeschmack. Das Spiel lässt sich aber auch mit ihren nachhaltigen Alternativen gewinnen. Entsprechend kann – wie in der Realität – jeder selbst kritisch hinterfragen, welchen Weg sie oder er im Zusammenhang mit der Energiewende einschlagen möchte.